Sie haben Fragen zur Preisgestaltung unserer Fernwärme?
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Wie setzen sich die Kosten der einzelnen Tarife zusammen?
Die Kosten für die Fernwärme setzen sich aus verschiedenen Blöcken zusammen.
Arbeitspreis (AP) / Wärmepreis (WP): Der Arbeitspreis ist verbrauchsabhängig. Er berechnet sich nach Ihrem gemessenen Verbrauch an Wärme innerhalb einer Abrechnungsperiode.
Anm.: Wärmepreis und Arbeitspreis sind in dem Dokument als Synonyme zu verstehen.
Grundpreis (GP): der Grundpreis ist verbrauchsunabhängig. Sie bezahlen den Jahresgrundpreis dafür, dass wir Ihnen ganzjährig eine Wärmeleistung vertraglich zusichern und bereitstellen. Je höher die benötigte und vorzuhaltende Wärmeleistung ist, desto höher ist der Jahresgrundpreis.
Verrechnungspreis (VP) / Vorhalte- und Messgebühr (VM): der Verrechnungspreis ist verbrauchsunabhängig. Hier zahlen Sie jährlich einen fixen Betrag für die Bereitstellung und regelmäßige Eichung Ihres Wärmemengenzählers. Der Messpreis variiert je nach Größe Ihres Anschlusses.
Anm.: Verrechnungspreis und Vorhalte- und Messgebühr sind in dem Dokument als Synonyme zu verstehen.
Emissionspreis: Der Emissionspreis ist verbrauchsabhängig. Es werden die tatsächlichen Gesamt-Emissionskosten der Fernwärmeversorgung durch die an alle Kunden im Abrechnungszeitraum gelieferten Gesamtwärmemengen dividiert.
Für den Tarif A und den Tarif für das Versorgungsgebiet Quierschied ist der Grundpreis kein Bestandteil der Gesamtkosten, sodass sich hier die Kosten nur aus den 3 Blöcken:
- Arbeitspreis
- Verrechnungspreis
- Emissionspreis
zusammensetzt.
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Warum ändern sich die Preise / Kosten meiner Fernwärme jedes Quartal?
Unsere Preise werden über vertraglich vereinbarte Preisänderungsklauseln geregelt, die sowohl die Kostenentwicklung bei Erzeugung und Bereitstellung der Fernwärme durch das Unternehmen als auch die jeweiligen Verhältnisse auf dem Energie- und Wärmemarkt berücksichtigen.
Dabei legen wir großen Wert auf die Transparenz der aktuellen Preise und der Nachvollziehbarkeit.
Die Anpassung der Preise erfolgt, wie vertraglich fixiert, zu jedem Quartal neu.
Die aktuellen Preise sowie das Tarifblatt, in dem die Preissetzung erklärt wird sind immer aktuell auf unserer Homepage einsehbar.
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Wie werden die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Preisformeln sichergestellt?
Die einzusetzenden Werte stammen von neutralen Stellen wie dem Statistischen Bundesamt. Die FVS als Versorger hat keinen Einfluss auf deren Entwicklung. Alle der Preisberechnung zugrundeliegenden Werte stellen wir unter FVS – Fernwärme Verbund Saar zum Download zur Verfügung. So erleichtern wir es Ihnen, den Preis nachzuvollziehen.
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Warum steigen die Fernwärmepreise aktuell in 2024 so stark? (Kurze Erläuterung)
Aufgrund des Ukrainekriegs und der daraus resultierenden Energiekrise hat die Bundesregierung für das Jahr 2023 eine Preisbremse für Fernwärme beschlossen.
Die Wärmepreisbremse in Höhe von 9,5 Cent / kWh (inkl. Mehrwertsteuer) galt für 80% des Verbrauchs. D.h. der Staat hat einen Großteil des Preissprungs im vergangenen Jahr abgefedert. Zusätzlich wurde die Mehrwertsteuer vom 01. Oktober 2022 bis zum 31.12.2023 von 19% auf 7% gesenkt.
Diese 2 Aspekte haben sich im vergangenen Jahr positiv für den Verbraucher ausgewirkt. Jetzt bewirkt aber der Wegfall der Preisbremse und die gleichzeitige Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7% auf 19% zum 01. Januar 2024 genau das Gegenteil.
Der Netto-Arbeitspreis ist zum 01.01.2024 sogar leicht gesunken. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer durch den Staat ist somit für die Preissteigerung zum 01.01.2024 verantwortlich.
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Warum steigen die Fernwärmepreise aktuell in 2024 so stark? (Ausführliche Erläuterung)
Die Beantwortung dieser Frage muss in 2 Schritten passieren.
6.1
Die Entwicklung der Fernwärmepreise hängt, wie in Punkt 3 beschreiben von den jeweiligen Indizes ab. Die Preise der FVS werden vierteljährlich revidiert. Grundlage für die Preise des jeweiligen Quartal sind also die Werte der Indizes von vor 2 Quartalen. Somit hängt die Preissteigerung der Formel der allgemeinen Preissteigerung ein halbes Jahr hinterher. Dies erklärt den subjektiven Eindruck, dass die Preise der Fernwärme aktuell stärker steigen, als andere Preise, deren Teuerung aktuell abgenommen hat.Weiterhin ergibt sich durch den verwendeten Gas-Index EG05 selbst zusätzlich der Fakt, dass die Entwicklung des Indexes der Entwicklung des Gaspreises an der Börse hinterherhängt.
Diese 2 Punkte verstärken sich somit in der Wirkung und sind dafür verantwortlich, dass die Preissteigerung der Fernwärme aktuell höher ist als bei Vergleichswerten.
Achtung: die Antwort ist etwas pauschalisiert, aber im Kern natürlich richtig. Deutlich wird dies, wenn man die Entwicklung des Gasindex mit dem Index des tatsächlichen Börsenpreises vergleicht: Achtung: in diesem Vergleich geht es nicht um die absoluten Werte. Entscheidend ist die Entwicklung der Werte.
In dieser Grafik kann man erkennen, dass der von der FVS verwendete Index für Gas (EG05) dem tatsächlichen Börsenindex (hier ebenfalls durch einen Index abgebildet), insbesondere seit Beginn 2021, zeitlich hinterherhängt. Für den Moment bedeutet dies, dass der Index verhältnismäßig höher ist. Zu Beginn der Energiekrise hat der Index aber umgekehrt die Preisentwicklung auch mit einem Zeitversatz dargestellt. Dies hat in insbesondere in den Jahren 2021 und 2022 wiederum bewirkt, dass die Preise für die Fernwärme in Relation zum Gaspreis deutlich weniger stark gestiegen sind. In der nahen Vergangenheit haben die Verbraucher also auch von dem zeitlichen Versatz profitiert.
6.2
Die in 6.1 beschriebenen Faktoren gelten für den errechneten Netto-Arbeitspreis aus Betreibersicht. Multipliziert man diesen mit der aktuell gültigen Mehrwertsteuer erhält man den Bruttopreis für den Verbraucher.
In 2023 gab es, unabhängig von dieser Berechnung, eine Wärmepreisbremse in Höhe von 9,5 Cent / kWh ( inkl. Mehrwertsteuer) für 80% des Verbrauchs. D.h. der Staat hat einen Großteil des Preissprungs im vergangenen Jahr abgefedert. Zusätzlich wurde die Mehrwertsteuer vom 01. Oktober 2022 bis zum 31.12.2023 von 19% auf 7% gesenkt.
Diese 2 Aspekte haben sich im vergangenen Jahr positiv für den Verbraucher ausgewirkt. Jetzt bewirkt aber der Wegfall der Preisbremse und die gleichzeitige Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7% auf 19% genau das Gegenteil.
Dieser Umstand ist rein politischer Natur und nicht von FVS beeinflussbar.
Langfristige Preisentwicklung FVS Tarif A - (Grafik):
Preisentwicklung seit Januar 2020 FVS Tarif A - (Grafik):
Zusammenfassend muss gesagt werden, dass die FVS die Preisentwicklung nicht beeinflussen kann, da die Entwicklung auf Werten des statistischen Bundesamtes beruht.
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Warum unterscheiden sich die Preise von den Preisen anderer FW-Versorger?
Jedes Unternehmen hat eigene Abnahme- und Erzeugungsstrukturen, die in den jeweiligen Preisänderungsklauseln abgebildet werden. Zudem unterscheiden sich die Preisänderungsregelungen, wie etwa durch die Anpassungszeitpunkte oder die Zeiträume, für die die Indizes bei Anwendung der Preisänderungsklausel berücksichtigt werden. Deshalb ist ein Vergleich mit anderen Fernwärmeunternehmen zu einem isolierten Zeitpunkt kaum aussagekräftig.
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Warum können Preise für die Fernwärme nicht mit Preisen anderer Energieträger verglichen werden?
Die FW-Preise können anhand der Indexbasierung nicht mit tagesaktuellen Preisen verglichen werden, die bei Vergleichsportalen abgerufen werden können. Siehe hierzu Punkt 3.
Die Preise für Erdgas oder Strom, die in Vergleichsportalen angegeben werden orientieren sich stark an den kurzfristigen Spotmarktpreisen. Zudem haben diese Verträge in der Regel eine befristete Preisgarantie von 12 Monaten.
Die deutlich längere Laufzeit der FW-Verträge hat aber gerade in der Vergangenheit bewiesen, dass diese Sicherheit zum Vorteil des Kunden ist. Während viele Gaskunden in 2022 oft überraschend sehr hohe Abschläge für ihre Gasrechnung zahlen mussten, blieb die Entwicklung des Preises für Fernwärme der Entwicklung des Gaspreises zurück.